Während Künstler einer so genannten „Hochkultur“ sich gegenseitig darin überbieten, die heiligsten Symbole der Christenheit zu verspotten, bezeugt die Bevölkerung am Land ihren Glauben an die Eucharistie als Leib und Blut Christi mit einem der prachtvollsten Feste des Kirchenjahres, mit Fronleichnam.

Prozession beginnt im Markt
Der ganze Ort ist blitzblank geputzt, frisch geschnittene Birken säumen die Straßen, in den Fenstern stehen Blumen. An vier Stellen haben Familien liebevoll Altäre aufgebaut, beim alten Marktbrunnen, vor der Bäckerei Singraber, in der St. Michaels-Kapelle und beim großen Torbogen der ehemalige Gastwirtschaft Deimbacher. Der Umgang beginnt heuer recht früh gleich im Markt, dennoch könnte man meinen, ganz Kaumberg ist auf den Beinen, Vereine, Institutionen, jung und alt. Sogar die frisch gebackenen jungen Eltern eilen mit ihren Säuglingen herbei, um ihre Kinder dem Segen Gottes an zu empfehlen.

Alles prachtvoll geschmückt
Selten schön spannt sich nach einigen verregneten Tagen heute der Himmel über der Ortschaft, selten schön auch der Blumenschmuck überall. Die vier Tragestangen des Baldachins sind mit üppigen Blumenkränzen geschmückt, unter diesem „Himmel“ trägt der Priester ehrfürchtig die Monstranz, umwunden von einem feinen weißen Blütenschleier. Kränze in allen Farben zieren die festlichen Fahnen. Bei den Altären Gesang, Evangelium, eindringliche Fürbitten und Gebete, der Höhepunkt von Fanfaren begleitet – der Segen mit dem Allerheiligsten für den Ort und seine Bewohner, die Früchte der Erde und die Arbeit der Menschen.

Die Kirche füllt sich
Beim letzten Altar wendet sich Pfarrer Slavomir Dlugoš besonders an die Abordnungen der Vereine, aber auch an alle anderen Mitfeiernden. Er lädt herzlich ein, auch die anschließende Messfeier – den eigentlichen Höhepunkt des Festes – zu besuchen und tatsächlich füllt sich die Kirche beim Eintreffen der Prozession rasch, kaum ein Sitzplatz im Kirchenschiff bleibt frei.

Jesus selber lädt ein
In der Predigt weist Pfarrer Slavomir auf eine weitere Einladung hin, die von Jesus selber komme. Alle Gläubigen dürften IHM in der Eucharistie begegnen, in Form der Kommunion empfangen, dadurch auch untereinander in Gemeinschaft mit Christus verbunden sein.
Diese Verbundenheit könne auch im Alltag spürbar werden, in den Familien, in der Gemeinde, im ganzen Erdenkreis.

Um das Geschenk dieses Friedens beten Christen weltweit in unserer krisenhaften Zeit.

 

Fotos: Doris Radinger
Text: Elli Pfeiffer-Linter