„Wir ratschen, wir ratschen…
…den englischen Gruaß, den jeder katholische Christ glaubn und betn muaß!“
Mit diesen Worten werden die Kaumberger am Morgen des Karfreitag und Karsamstag begrüßt, wenn die Ratschenkinder in der ganzen Gemeinde ausschwärmen. Dazu knattern die Ratschen, hölzerne Instrumente, die vor allem eines sind – laut!
Den Kindern macht es Spaß und die Erwachsenen freuen sich über den vorösterlichen Brauch, der im heurigen Jahr von sage und schreibe 29 Ministranten und Ministrantinnen mit fröhlichem Leben erfüllt wird. Der religiöse Inhalt dieser Tradition liegt darin, dass die Kirche von Gründonnerstag abends bis zur Auferstehungsfeier am Karsamstag im Gedenken an Jesu Gefangennahme, Leiden, Sterben und Tod mit deutlichen Zeichen Trauer trägt: in dieser Zeit dürfen weder Orgel noch Glocken erklingen.
Um die Menschen trotzdem an die Gebetszeiten morgens, mittags und abends zu erinnern, wird das feierliche Läuten durch hölzernes Geratter ersetzt – mit Ratschen.
Die Bezeichnung „englischer Gruß“ kommt übrigens nicht von der Sprache, sondern vom Erzengel Gabriel. Folgerichtig beten die Kinder dann weiter:
„Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft, und sie empfing vom Heiligen Geist.
Maria sprach: siehe ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach Deinem Wort!
Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.“
Womit grundlegende Glaubensinhalte in wenigen Sätzen zusammengefasst sind – wert, einmal täglich darüber nach zu denken.
Die Ratschenkinder von Kaumberg sind übrigens seit kurzem auf einem Videoclip in youtube zu bewundern:
http://youtu.be/BRlgHA9ZoUQ – mit Schmunzelgarantie!