Luci bei den Romakindern

„Die Leute bei uns wissen ja nicht, wie gut es ihnen geht!“ stellt Lucia gleich zu Beginn des Gesprächs fest und nimmt andächtig ein Stück Kuchen vom Teller. Lucia Steinbacher stammt aus einer Bergbauernfamilie in Kaumberg, hat jahrelang eifrig ministriert und wollte ebenso wie ihre ältere Schwester Christina nach der Matura ein Jahr lang unentgeltlich Sozialarbeit leisten.

 

 

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Luci – wie sie von allen genannt wird – arbeitete von Herbst 2012 bis Juli 2013 als Volontärin für das Projekt „ELIJAH“. Die Organisation unter der Leitung von Ruth Zenker arbeitet in den ehemals von Sachsen bewohnten Dörfern Siebenbürgens/Rumänien. In den verfallenen Häusern hausen nun Roma und arme rumänische Familien. Die Organisation bemüht sich, jedem Kind zumindest Grundschulbildung zu ermöglichen. Da ist oft geduldige Überzeugungsarbeit  bei den Familien notwendig, dass die Kinder überhaupt zur Schule kommen. Nachmittags hat Luci  bei den Hausaufgaben geholfen und mit den Kindern musiziert.

Besonders die Romakinder beschreibt sie als außergewöhnlich talentiert, intelligent und musikalisch.
Einmal pro Woche kommen professionelle Musiker, um die Kinder zu unterrichten, und dann muss geübt werden!

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Luci hat in einer Gartenbauschule maturiert und freute sich besonders über ein Gartenprojekt, das sie mit einheimischen Frauen und Helfern umsetzte. Dabei wurde das verwilderte Gelände um einen Sachsenhof wieder urbar gemacht, Beete angelegt und Bäume gepflanzt. Verschiedene Nutzpflanzen sollen in Zukunft zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen.

Natürlich gab es auch Enttäuschungen. So wurde ihre Kamera gestohlen und als Dieb wurde ausgerechnet ein Romajunge entlarvt, dem sie kurz zuvor geholfen hatte. Beim Abschied aber spürte sie die herzliche Dankbarkeit der Dorfbewohner, viele brachten kleine Geschenke.

Im Ganzen ist Luci sehr froh über die Erfahrungen, welche sie in den neun Monaten ihres Einsatzes sammeln konnte. Sie hat Volontäre aus vierschiedenen Ländern kennen gelernt, mit einem zweiten österreichisches Mädchen – Angi – bereiste sie per Anhalter an den Wochenenden viele Sehenswürdigkeiten Rumäniens. Luci hat in dieser Zeit trainiert, unerwartete und schwierige Situationen zu meistern, sie hat Menschenkenntnis gewonnen und ganz nebenbei eine Fremdsprache gelernt.

„Ich kann nur alle Jugendlichen einladen, einige Zeit in ein Volontariat oder ähnliches zu investieren, auch Zivildienst im Ausland ist möglich! Der Erfahrungsschatz, den man da mitbekommt, ist unbezahlbar!“ meint Lucia Steinbacher zum Abschluss des Gesprächs.

Die Website www.prislopnews.blogspot.ro berichtet über verschiedene Hilfsprojekte für Roma-Familien.

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