Es ist anzunehmen, dass sich am heutigen Kirchenplatz in heidnischer Zeit eine Kultstätte und später ein römischer Wachturm befand. Dieser wurde wahrscheinlich im Zuge der Christianisierung zu einer kleinen Kirche umgebaut. Es ist naheliegend, dass die Marienkapelle der heutigen Kirche der damalige Altarraum war, obwohl deren Fundament nicht der Romanik entspricht (Spätere Reparatur?).

In der gotischen Zeit wurde die heutige Kirche im Laufe der Jahrhunderte als Wehrkirche ausgebaut und nach mehrmaliger Zerstörung (1246 bis 1464) unter Abt  Augustin von (Klein)Mariazell vermutlich im Jahre 1502 fertig gestellt. (Jahreszahl am Turmdurchgang)

Abt Augustin starb am Allerheiligentag 1505.

Die Vogteirechte des Gebietes um Kaumberg (Chaumperg) hatten zu Beginn des 13.Jahrhunderts die Besitzer der Araburg. Diese Burg wurde wenige Jahrzehnte vor der Gründung des Stiftes Lilienfeld (1202) erbaut.

Die Kaumberger wurden seelsorglich von den Mönchen des Klosters (Klein)Mariazell betreut. Dieses Kloster wurde von den Benediktinern 1136 (Todesjahr Herzog Leopold III) gegründet und 1782 unter Kaiser Josef II aufgehoben.

Nachdem 1246 das Kloster ebenso wie Kaumberg von den Truppen des ungarischen Königs Bela IV total zerstört wurde, hat man in (Klein) Mariazell ab 1251 eine neue Klosterkirche großzügig ausgebaut. Diese erhielt vom Passauer Bischof Otto von Lohnsdorf 1256 die Weihe. Zu diesem Zeitpunkt wurden dem  Kloster auch  die Patronatsrechte der Kirche von Kaumberg übertragen. (Erstmalige Nennung der Kirche von Kaumberg.) Wegen Mangel an Mönchspriestern, wurde diese Kirche öfters auch von Weltpriestern betreut.

Im Verzeichnis der Pfarreinkünfte  der Diözese Passau von 1280 wird Kaumberg erstmals als Pfarre genannt.

Im Jahre 1464 wurden durch die „Ungarischen Brüder“ (7.ooo Söldner von Friedrich und Albrecht) u.a. die Kirchen von Kaumberg und (Klein)Mariazell zerstört und mussten wieder instand gesetzt werden.

Wegen der schweren Verluste durch die Türkeneinfälle 1529 und 1532 war das Kloster (Klein)Mariazell gezwungen, 1534 die Patronatsrechte von Kaumberg, dessen Kirche ebenfalls total zerstört wurde – wieder an die Herren der Araburg abzutreten.

Sebald Pögl, Freiherr von Reifenstein, der neue Herr und Nachfolger der Ruckendorfer auf der Araburg dürfte auch die Kirche von Kaumberg, nach deren Zerstörung wieder aufgebaut haben. Nach  Besitzwechsel an das protestantische  Geschlecht der Jörger, wurden die wenigen (Klein)Mariazeller Priester in Kaumberg, die ohnehin nur aushilfsweise hier waren, durch einen lutherischen Prediger ersetzt. Von 1580 bis 1622 war daher Kaumberg protestantisch.

Eine mündliche Überlieferung, dass die (protestantische) Pfarre in dieser Zeit vom Haus am Stein (Laabach 1) verwaltet worden wäre, kann geschichtlich nicht nachgewiesen werden.

Als Helmhard Jörger am 11.Juni 1619 vom (neuen) Kaiser Ferdinand II mit Gewalt die Rechte für die Protestanten erzwingen wollte, wurde er verhaftet und seine Besitzungen verfielen dem Staat. Die Pfarre Kaumberg wurde nun wieder vom Kloster  (Klein)Mariazell seelsorglich betreut.  1623 bemühte sich  P. Karl als Expositus gemeinsam mit P. Josef und dem Abt Valentin von (Klein)Mariazell, die Bevölkerung zum katholischen Glauben zurückzuführen.

Obwohl nun der Abt von (Klein)Mariazell die Kaumberger Patronatsrechte zurück haben wollte, gelang es dem Lilienfelder Abt Ignaz Krafft im Jahre 1635 nach zehnjährigen Verhandlungen alle Rechte und Güter in Kaumberg zu kaufen  (75.000 Gulden). Offiziell wurde die Pfarre 1653 dem Stift Lilienfeld inkorporiert.

1625 kam P. Dominik Schnabel als erster Lilienfelder Mönch nach Kaumberg. Nun wurde diese Pfarre bis 1748 wechselweise vom Kloster (Klein)Mariazell und dem Stift Lilienfeld seelsorglich betreut. Manche Kaumberger blieben  dem Kloster (Klein)Mariazell treu und besuchten deren Sonntagsmesse und ließen auch die Kinder dort taufen.

Beim Einfall der Türken 1683 wurde (Klein) Mariazell wieder total zerstört. Auch die Kirche von Kaumberg brannte ab. Diese dürfte aber unter Abt Matthäus III von Lilienfeld bald wieder aufgebaut worden sein, weil Kaumberg bereits 1695 unter Pfarrer P. Dominikus (Lilienfelder) die erste Orgel erhielt  Am 14. August 1748 verließ P. Benedikt als letzter Mönch von (Klein)Mariazell die Pfarre Kaumberg und diese wurde nun über 255 Jahre (bis 2003) nur von Priestern aus Lilienfeld verwaltet.

(Im Totenbuch des Stiftes Lilienfeld scheint 1750 der erste in Kaumberg geborene Mönch – Theobaldus Schager – auf. Er wurde ehrenvoll in der Lilienfelder Stiftskirche begraben.)

1756 Errichtung des Speisegitters unter Pfarrer Fernandus Mitteregger. Vermutlich wurden damals die Sitzplätze am Chor mit drei doppelten Sitzreihen vergrößert und die Bänke im Kirchenraum angeschafft. Der ehemalige Barockaltar aus der Lilienfelder Josephikapelle wurde nach  Kaumberg gebracht und mit dem Bild des Hl. Michael als Hochaltar am 17. März 1774  vom Abt Dominik in Beisein des Kaumberger Pfarrers P. Elred Deimer zu Ehren des Hl. Erzengels Michael in der ihm geweihten Kirche gesegnet. (P. Elred Deimer starb am 18.3.1786 und wurde als erster Mönch im neu errichteten Friedhof beim Meierhof in Lilienfeld begraben).

Zur dieser  Zeit des Umbaues dürfte auch auf der linken Seite die barocke Kanzel errichtet worden sein. Diese  wurde bei der Renovierung ab 1956 entfernt. – Das Hochaltarbild befindet sich seither auf der Nordseite des Kirchenschiffes.

Am 17. Sept. 1783 starb 54-jährig P. Gerhard Roman nach 4-jähriger Tätigkeit als Pfarrer in Kaumberg. Er wurde  am damaligen Friedhof bei der Kaumberger Kirche begraben.

Nachdem das Kloster Kleinmariazell seit 5.11.1782 durch Kaiser Josef II. aufgehoben war, übernahm das Stift Lilienfeld ab 1. Mai 1786 auch die Verwaltung dieses Klosters bis zur Aufhebung des eigenen Stiftes am 25.3.1789. Stift Lilienfeld wurde unter Kaiser Leopold II. am 22.4.1790 auf Ersuchen von 33 Stiftsmitgliedern  wieder errichtet.

1808 wurde unter Pfarrer Sebastian Wurm die (zersprungene) Glocke von der Araburg verkauft und damit Röcke für die Fahnenträger und Ministranten angeschafft.

Am 20.10.1839 Einweihung des neuen Kaumberger Bergfriedhofes. Mit dem neuen Schulgesetz war ab 1869 die Arbeit des Mesners und Organisten nicht mehr im Schullehrerdienst eingeschlossen.

Am 10. Februar 1887 wurden unter Pfarrer P. Ferdinand Wagner die 14 Kreuzwegbilder angebracht. (Diese wurden ebenfalls 1956 entfernt.)

Am 8.11.1887 übernahm P. Justin Panschab, der spätere Abt von Lilienfeld, die Pfarre Kaumberg.

1889 wurden die Sakristei – und Altarglocken angeschafft. Diese wurden von der Fa. Holzer, Wiener Neustadt geliefert. Ebenso wurde eine große rote Fahne erworben und eine alte Kirchenglocke umgegossen. Das auf der Nordseite der Innenkirche befindliche Gemälde von akademischen Maler Nigg wurde ebenfalls 1889 angeschafft. In diesem Jahre wurde auch ein Vertrag Stift Lilienfeld – Gemeinde Kaumberg zur Erhaltung der Mauer beim ehemaligen Kirchen-Friedhof vereinbart. Die Kirchenstiege auf der Marktseite wurde von der Gemeinde unter Bürgermeister Tölk 1891 errichtet und bezahlt. (Die heutige Betonstiege wurde unter Bürgermeister Ferd. Gaupmann 1912 vom Baumeister Fast fertig gestellt).

P.Cornelius Melzer übernahm am 30.6.1890 die Pfarre Kaumberg. Er war 43 Jahre Pfarrer in Kaumberg und starb nach 8 Jahren Ruhestand am 26.6.1941 und wurde am 29.6. in Kaumberg begraben. Sein letzter Kaplan (Cooperator) war von 1919 bis 1931 P. Emmerich Maurer. Seit dieser Zeit wird Kaumberg nur von einem Priester, ohne Kaplan betreut.

1895 Anschaffung der neuen Orgel mit 9 Register (Fa. Jakob aus Ybbs)

und 1897 Neues Geläute.

Am 9.8.1903 brannte das Wirtschaftsgebäudes des Pfarrhofes vollkommen ab (Vermutlich Brandlegung).

Am 8.11.1916 Abnahme der 2 großen Glocken für Kriegszwecke und am 3.8.1917 weitere Abnahme von 2 Glocken. Die von der Berndorfer Glockengießerei erzeugten 4 Glocken wurden am 11.10.1920 geweiht. Diese wurden aber für den 2. Weltkrieg wieder im Jahre 1942 abgenommen.

Am 7.7.1938 übernahm P. Martin Matschik die Pfarre und wurde 1943 zum 61. Abt des Stiftes Lilienfelds gewählt.

Nun wurde P. Augustin Mrnka zum Provisor der Pfarre Kaumberg bestellt. Er war ein sehr rühriger junger Jugendseelsorger. In dieser Zeit brachen die Kriegsereignisse mit aller Gewalt über unsere Pfarre herein. Viele Häuser wurden durch Brand zerstört.  Alle Dächer der Kirche brannten ab. Vom Turm blieben nur die Mauern stehen.

1946 übernahm P. Urban Fitz die Pfarre. Der Turm und die Dächer der Kirche wurden bis 1948 wieder errichtet. Die Firma Pfundner aus Wien lieferte 5 neue Glocken, welche am 14.8.1949 geweiht wurden. Auch wurde eine neue Kirchenuhr angeschafft. Die Kirche wurde 1955 bis 1959 außen und innen renoviert, wobei der barocke Hochaltar aus 1774, sowie die Kanzel entfernt wurden. Der Fußboden und die Kirchenstühle wurden erneuert

1959 übernahm P. Augustin Mrnka wieder die Pfarre.

1961 wurde P. Sighard Schachner als erster Kaumberger zum Priester geweiht.

P. Augustin war ein eifriger und erfolgreicher Jugendseelsorger, musste aber krankheitshalber die Pfarre 1970 an P. Berthold Schneckenleitner übergeben. welcher die Pfarre Kaumberg nun 33 Jahre erfolgreich versah.

1974 Einweihung einer Leichenhalle. Die Kirche wurde 1987 neu gestaltet: Volksaltar, Ambo, Taufbecken, Hängekreuz. 1993 wurde die neue Orgel der Firma Heftner (Krems) installiert. P. Berthold musste 2003 krankheitshalber die Pfarre aufgeben. Nach 255 Jahren der Betreuung durch das Stift war Abt Matthäus IV. (wegen des Priestermangels im Stift) gezwungen, sich um einen Aushilfepriester für Kaumberg zu bemühen.

Nun übernahm P. Johannes Ganseforth vorübergehend die Pfarre bis er 2004 Pfarrer von Waldenstein wurde.    Seit 1.9.2004 betreut Mag. Slavomír Dlugoš, Diözesanpriester aus der Diözese Zips (Slowakei) unsere Pfarre. Er wurde am 1.3. 2005 zum Moderator bestellt.

Chronik wird ergänzt, ist in Arbeit